MEISTER DES 20. JAHRHUNDERTS

Sonntag, 12. Oktober 2025 | 18 Uhr | Zeughaus Neuss

© Eduardus Lee

Leoš Janáček | Suite für Streichorchester g-Moll
Karl Amadeus Hartmann | Concerto funèbre für Violine und Streichorchester
Dmitri Schostakowitsch | Kammersinfonie für Streichorchester op. 110a
(Bearbeitung des Streichquartetts Nr. 8 von Rudolf Barschai)
Dmitri Schostakowitsch | Auswahl aus den 24 Präludien op. 34
(Bearbeitung für Streichorchester)

Leitung und Violine | Isabelle van Keulen

Kostenlose Konzerteinführung mit Dr. Matthias Corvin um 17.15 Uhr im oberen Foyer

Für seine einzigartige Musiksprache ist der Mähre Leoš Janáček bekannt, der im kleinen Ort Hukvaldy zur Welt kam – inmitten von weiten Wäldern und Bergen. Seine Streichersuite von 1877 ist sein erstes Orchesterwerk und verbindet slawische Romantik mit barocken Einflüssen. Daher korrespondiert die Musik ideal mit den ebenfalls gespielten Präludien von Dmitri Schostakowitsch, die Johann Sebastian Bach Tribut zollen.

Schostakowitschs achtes Streichquartett ist hingegen „An die Opfer des Faschismus und des Krieges“ adressiert und entstand 1960 in der Sowjetunion. Da die Situation für den Künstler dort ebenfalls nicht einfach war, erklärte er dieses c-Moll-Werk gleich noch zu seinem eigenen Requiem. Einige Jahre später bearbeitete der Dirigent und Bratschist Rudolf Barschai das Quartett für Streichorchester und erhielt dafür den Segen Schostakowitschs.

Ein mutiger Komponist im Kampf gegen die Naziherrschaft war der Münchner Karl Amadeus Hartmann. Auf die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Adolf Hitler reagierte er mit seinem 1939 vollendeten „Concerto funèbre“ für Violine und Streichorchester. Da Hartmanns Werke in Deutschland boykottiert wurden, fand die Uraufführung in der Schweiz statt.

Konzertdauer: ca. 100 Min (inkl. Pause)